specht der woche
: Markiert die Plätze in den Bussen!

Zeichnung: Christian Specht

Christian Specht, 48, ist politisch engagiert und unter anderem Mitglied im Behindertenbeirat in Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg sowie im Vorstand der Lebenshilfe. Er hat ein Büro in der taz und zeichnet. Wenn er es zulässt, zeigt die taz sein Bild.

In meinem Bild geht es um die Busse, die an den Ku’damm und an den Hermannplatz fahren. Wenn man hinten einsteigt, sind dort die Plätze für Menschen mit Behinderung. Da hängt ein Schild, damit man weiß, dass es Plätze für Menschen mit Behinderung sind. Bei manchen Bussen ist mir aufgefallen, dass die Schilder mittlerweile weg sind.

Ich fahre viel mit dem Bus, aber das ist nur auf dieser Strecke so. Vielleicht gibt es Leute, die das abreißen. Vielleicht reißen sie es runter, weil sie Frust haben. Aber das muss der Busfahrer merken, wenn die Schilder abgerissen werden. Das ist ein Platz für Behinderte. Wenn da kein Schild dran ist, stehen die Leute nicht auf. Dann bleiben sie einfach sitzen. Wenn ich sage, dass sie aufstehen sollen, antworten sie: Das ist doch kein Behindertenplatz. Doch, das ist ein Behindertenplatz! Dann ärgere ich mich.

Ich finde, eigentlich muss die BVG da was machen – die Schilder wieder anbringen oder besser kontrollieren, dass sie gar nicht erst abgerissen werden. Dafür gibt es bei der BVG auch eine Beauftragte für Menschen mit Behinderung. Ich hoffe, dass sie das Problem erkennt. Denn es betrifft viele Menschen, die im Bus nicht stehen können, weil sie behindert sind, oder alt oder krank.

Protokoll: ekim