Letzter Aufschrei bei Quelle

PRIMONDO Beschäftigte und Politiker: Ablauf der Insolvenz war unorganisiert und würdelos

FÜRTH ap | Mit Buhrufen und Pfiffen haben rund 1.000 Quelle-Mitarbeiter am Mittwoch ihrem Ärger über die Abwicklung des Traditionsunternehmens Luft gemacht. Ver.di-Handelsexperte Johann Rösch sagte bei der Kundgebung in Nürnberg, die telefonische Kündigung von rund 2.000 Mitarbeitern sei unwürdig und ein Skandal für Deutschland. Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg habe „in dem nicht einfachen Geschäftsmodell des Versandhandels völlig die Übersicht verloren“. Auch der damalige Bundeswirtschaftsminister Karl Theodor zu Guttenberg (CSU) habe es unterlassen, Quelle zu helfen. Die Kundgebung sei nun „als letzter Aufschrei zu verstehen, um zu zeigen, was aus diesem stolzen Versandhaus geworden ist“. Der Fürther Oberbürgermeister Thomas Jung (SPD) bezeichnete den Ablauf der Abwicklung als „Saustall“. Ein derart unorganisiertes Vorgehen sei einmalig. Für den Ausverkauf werden derzeit noch etwa 4.300 Beschäftigte der Primondo-Gruppe gebraucht, davon 1.100 bei Quelle. Wegen Lieferproblemen fürchtet Rösch aber ein vorzeitiges Ende und damit weitere schnelle Entlassungen.