De Blasio sieht versuchten Terrorangriff

In New York werden bei einer Bombenexplosion nahe dem Busbahnhof vier Menschen verletzt, darunter der mutmaßliche Attentäter, der den Sprengsatz am Körper trug

„Wenn ihr etwas seht, sagt etwas“

Bill de Blasio, Bürgermeister von New York

Aus New York Dorothea Hahn

„Dies war ein versuchter Terrorangriff“, sagte Bürgermeister Bill de Blasio am Montagmorgen in New York. Um 7.30 Uhr war in einem Fußgängertunnel im frühmorgendlichen Berufsverkehr eine Bombe explodiert. In dem Tunnel in unmittelbarer Nähe des Busbahnhofs Port Authority hatte ein Mann eine an seinem Körper befestigte Rohrbombe detonieren lassen. Zigtausende Menschen rannten in Panik aus dem Busbahnhof und den umliegenden U-Bahn-Tunneln heraus.

Ein Foto vom mutmaßlichen Tatort zeigt einen verletzten bärtigen jungen Mann, der am Boden liegt und einen nackten Oberkörper hat. Nach nicht bestätigten Informationen handelt es sich dabei um den 27-jährigen Tatverdächtigen Akayed U. Er soll im Stadtteil Brooklyn leben und die „improvisierte Rohrbombe“, die keine große Sprengkraft gehabt haben soll, zuvor an seinen Körper gebunden haben. Bis Redaktionsschluss machte die Polizei keine weiteren Angaben zu seiner Person. Der Tatverdächtige und drei weitere Personen waren die einzigen Verletzten. Alle Verletzungen wurden von der Polizei als „nicht lebensbedrohlich“ bezeichnet.

Eine Stunde nach der Explosion und nachdem der Busbahnhof evakuiert, mehrere U-Bahn-Linien unterbrochen und die benachbarte große U-Bahnstation Times Square geschlossen worden war, erklärte der Bürgermeister die Situation in der Stadt wieder für vollständig unter Kontrolle.

„Wir haben keinen Anlass, weitere Gefahren zu vermuten“, sagte de Blasio bei einer Pressekonferenz zusammen mit dem Polizeichef der Stadt und dem Gouverneur des Bundesstaates New York. Die drei Männer sagten in verschiedenen Versionen, dass die Stadt New York als Ziel ausgewählt worden sei, weil sie für „Freiheit und Demokratie“ stehe. Die drei versicherten auch, dass New York sich nicht werde einschüchtern lassen.

Port Authority ist einer der größten Busbahnhöfe der USA. Täglich benutzen ihn mehr als eine Viertelmillion Menschen. Sie kommen aus dem New Yorker Umland, zumeist aus dem Nachbarbundesstaat New Jersey, um in der City zu arbeiten. Und sie sorgen mit dafür, dass die Bevölkerung von Manhattan jeden Tag von 1,6 Millionen auf 3,4 Millionen Menschen anschwillt.

Die New Yorker Polizei und andere Sicherheitsbehörden hatten erst vor wenigen Tagen eine Katastrophenübung just an dem Tatort gemacht. Unmittelbar nach der Explosion vom Montagmorgen kamen Tausende von Polizisten, Feuerwehrleuten, Homeland-Security-Experten samt Bombenschnüffelhunden in die umliegenden Straßen. Sie marschierten auch an allen anderen Verkehrsknotenpunkten der Stadt auf.

Bis zum Montagabend sollte der öffentliche Personenverkehr wieder wie üblich funktionieren. „Wenn ihr etwas seht, sagt etwas“, forderte der Bürgermeister die Einwohner der Stadt auf.