Kommentar von KLAUS WOLSCHNER
: Uni, höre die Signale!

Die Wissenschaftsfreiheit ist ein hohes Gut, in jahrhundertelangem Ringen vor allem gegen die Macht der Pfaffen erstritten. Das bedeutet aber nicht, dass unter dieser Überschrift alles erlaubt wäre. Das Beispiel der Gentechnik zeigt, dass es politisch verantwortete Grenzen gibt.

Die Universität tut so, als müsse sie am Falle der Makaken-Experimente die Wissenschaftsfreiheit verteidigen. Deswegen betrifft das Schweizer Urteil auch die Bremer Diskussion: Die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich hat einen ausgezeichnetem Ruf und den wird sie auch ohne Makaken-Experimente behalten. Auch der Neurokognitions-Bereich der Bremer Universität hat mehr zu bieten als diese Experimente. Ende der 90er Jahre hat sich die Bremer Universität in diese Forschungs-Methode hineingeschlichen. Weil sie die öffentliche Diskussion fürchtete, hat sie mit der Berufung des Makaken-Forschers Fakten geschaffen. Die Bremer CDU hatte damals zugestimmt, die SPD mit der halbseidenen Ausrede, es handele sich nur um eine Genehmigung auf Zeit, aus dem Problem herausgemogelt. Inzwischen hat sich die Bürgerschaft einstimmig gegen die Fortsetzung dieser Versuchsreihe ausgesprochen.

Die Uni wäre klug beraten, wenn sie diese Signale ernst nehmen würde – um das Ende der Wissenschaftsfreiheit geht es bei dem Streit wahrlich nicht.