SARKOZY RÄUMT

Die 17 Opfer – darunter 14 Kinder – der jüngsten Hausbrände Ende August in Paris waren noch nicht beerdigt, als Innenminister Nicolas Sarkozy bereits ankündigte, er werde alle gefährlichen „Squats“ räumen lassen, „um weitere Dramen zu vermeiden“. Kurz drauf legte die Pariser Polizeipräfektur eine Liste von 60 „Squats“ vor, die sie umgehend räumen will. Zwei davon, in denen insgesamt 140 Personen wohnten – eines im 19., das andere im 14. Arrondissement – räumte die Polizei am 2. September. In einem anderen „Squat“ im 18. Arrondissement, in dem sich die Bewohner verbarrikadiert haben und die Nachbarn auf der Straße zu ihren Gunsten demonstrierten, zog sich die Polizei wieder zurück. Die Nummer 10 rue de Tanger im 19. Arrondissement steht jetzt an oberster Stelle auf der Liste. Die Stadt Paris lehnt jede Zusammenarbeit bei den Räumungen ab, so lange es keine Ersatzwohnungen für Bewohner gibt. Ihre Politiker werfen Sarkozy vor, er wildere „auf dem Terrain der rechtsextremen Front National“. Während es dramatisch an Sozialwohnungen in Paris und Umgebung mangelt, stehen gleichzeitig 140.000 Wohnungen leer, so die Obdachlosenorganisation „Droit devant“. DORA