Die Staatsoper bleibt kostspielig

Intendant Matthias Schulz stellte im Kulturausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses seine Pläne vor

Von Susanne Messmer

Viel Schönes wird in der Staatsoper passieren, die nun wieder Unter den Linden residiert – zumindest, wenn man dem derzeitigen Kointendanten Matthias Schulz glauben mag, der ab diesem Frühjahr das Haus allein leiten wird. Schulz ist geladen, am Montagnachmittag im Kulturausschuss des Berliner Abgeordnetenhaus über seine Zukunftspläne zu sprechen.

Der 1977 geborene Münchner möchte nicht nur das, wovon vermutlich viele junge Intendanten träumen: Unbekanntes wagen, eine neue Generation von Regisseuren finden. Er spricht darüber hinaus auch von neuen Wegen, welche die Oper selbst für jene schmackhaft machen könnte, die bislang eher der Meinung sind, klassische Musik sei nur etwas für Bildungsbürger. Die Schlagwörter lauten Videostreaming, Bildungsangebote und „Opern-Flatrate“.

Doch am Montagnachmittag schmecken auch ein paar Wermutstropfen durch. Da ist von Pannen die Rede: Daniel Wesener, kulturpolitischer Sprecher der Grünen, berichtet davon, wie in einer von ihm besuchten Premiere das Licht nicht ausging. Schulz zitiert seine Maschinisten, die beim Anblick der neuen Technik meinten, sie hätten es mit einem Auto mit 500 PS zu tun – und dabei, so wurde gescherzt, hätten sie gerade mal den Führerschein fürs Bobby Car.

Nach 400 Millionen Euro für die Sanierung und trotz voller Auslastung seit Wiedereröffnung ist zudem offenbar absehbar, dass man sich demnächst mit einem strukturellen Defizit der Staatsoper wird befassen müssen. Nach den sieben Jahren Exil im Schiller Theater in Charlottenburg muss man sich nun wieder an deutlich höhere Betriebskosten Unter den Linden gewöhnen. Die Rücklagen seien sehr geschmolzen. Dies werde spätestens bei der nächsten Haushaltsdiskussion akut.