Heimliche Stars aus dem Norden

Ryom Tae-ok (l.) und Kim Ju-sik Foto: reuters

Nach der Kür bei der Vierkontinentemeisterschaft in Taipeh wischte sich die nordkoreanische Paarläuferin Ryom Tae-ok Tränen aus den Augen, denn sie war beim Doppelaxel gestürzt. Doch schon wenig später konnte die 18-Jährige strahlen: Sie und ihr Partner Kim Ju-sik holten am Freitag die Bronzemedaille bei der Meisterschaft, die als Gegenstück zur Europameisterschaft betrachtet werden kann. Die Asiaten gewannen die erste Medaille für ihr Land bei einem offiziellen Wettbewerb der Internationalen Eislauf-Union. Für kein anderes Paar war das Interesse größer bei diesem Wettbewerb, den Topläufer wie die Weltmeister Sui Wenjing/Han Cong aus China oder das deutsche Paar Aljona Savchenko/Bruno Massot wegen der Vorbereitung auf die Winterspiele links liegen ließen. Ryom und Kim gaben ein TV-Interview nach dem anderen, in der Pressekonferenz beantworteten sie Fragen im Blitzlichtgewitter, während die US-Paare Tarah Kayne/Danny O’Shea und Ashley Cain/Timothy Leduc auf Platz eins und zwei kaum beachtet wurden.