Baustellen-Sightseeing mit der Bahn

Die Deutsche Bahn will in Berlin und Brandenburg fleißig bauen. 2018 wird auf mehr als hundert Baustellen gleichzeitig gearbeitet

Von Daniel Stoecker

In einer „rollenden Pressekonferenz“ hat die Deutsche Bahn ihre Bauvorhaben für das kommende Jahr vorgestellt. Alexander Kaczmarek, Konzernbevollmächtigter für das Land Berlin, lud Sprecher des Unternehmens und Journalisten zu einer Rundfahrt durch die Hauptstadt und ihr Umland ein. Während die Arbeiten auf einigen Großbaustellen 2018 zum Abschluss kommen, werden anderswo schon die nächsten Projekte vorbereitet.

Allein die S-Bahn musste ihre Fahrgäste im vergangenen Jahr auf insgesamt 107 Baumaßnahmen hinweisen, erklärte Detlef Speier von der Fahrgast­information der S-Bahn-Berlin GmbH. Und auch 2018 wird die Zahl der Baustellen nicht sinken. Mit den Arbeiten an der „Dresdner Bahn“ sowie der neuen Nord-Süd-Linie S21 stehen zwei Großprojekte an. Auch die geplanten Bauarbeiten am südlichen Teil der Ringbahn werden viele Fahrgäste in diesem Jahr wieder auf eine Geduldsprobe stellen.

Abgeschlossen werden soll jedoch das Bauprojekt am Ostkreuz. Ab Dezember könne das volle Zugprogramm der S-Bahn auf den vier Gleisen bis zum Ostbahnhof laufen, so Projektleiter Christian Welzel von der DB Netz AG. Auch die Arbeiten an der Station Warschauer Straße neigen sich ihrem Ende zu. Zwei neue Bahnsteige sollen bis Jahresende in Betrieb genommen werden, ebenso das neue Empfangsgebäude.

Bis zum Sommer soll auch die Sperrung des Sterndamms um den Bahnhof Schöneweide beendet werden. Diese sei für den Straßenverkehr sehr ärgerlich gewesen, gestand Olaf Schroeder, Leiter der Projekte S-Bahn Berlin bei der DB Netz AG. Die Arbeiten vor Ort seien jedoch noch nicht abgeschlossen. Bis 2021 dauere die Erneuerung des Bahnhofs, der Bahnsteige und des Personentunnels. Dann aber sei auch der vorerst letzte Abschnitt der S-Bahn-Linie 9 grundsaniert, einer Baureihe, die seit 1992 läuft.

Nach den tagelangen Zugausfällen infolge von Stürmen im vergangenen Jahr steht auch das Entfernen der Bäume in direkter Nähe der Gleise auf dem Plan. Stephan Landrock von der DB Fahrwegdienste GmbH rechnet damit, dass 400 „Problembäume“ gefällt werden müssen. Gerade Pappeln und Robinien seien auch als gesunde Bäume umsturzgefährdet. Allein der Sturm „Xavier“ hatte 50 von ihnen auf die Gleise geworfen. Da viele Bäume jedoch auf Privatgrundstücken stünden, gehe man nun mit AnwohnerInnen ins Gespräch.