Weltklimafonds geht nach Südkorea

ERDERWÄRMUNG Neue UN-Behörde soll Geld für Entwicklungsstaaten bereitstellen. Höhe unklar

BONN afp/taz | Der Sitz des Grünen Klimafonds (GCF) der UNO wird in Südkorea eingerichtet – die Stadt Bonn und weitere Bewerber gingen bei der Vergabe leer aus. Wie der GCF und Südkoreas Präsident Lee Myung Bak am Samstag bekannt gaben, fiel die Entscheidung am Ende eines dreitägigen Treffens des Fonds im südkoreanischen Songdo.

Die neue UN-Behörde soll bis zu 300 Mitarbeiter beschäftigen. Sie soll Entwicklungsländern Geld zur Verfügung stellen, damit sie den Klimawandel bekämpfen und die Folgen der Erderwärmung besser bewältigen können.

Alte Fehler vermeiden

Dafür soll der Fonds einen Teil der bisher etwa 25 internationalen Programme zur Klimahilfe zusammenführen. Er soll bei seiner Arbeit Fehler vermeiden, die etwa in Gutachten von Oxfam oder der Heinrich Böll Stiftung der bisherigen Praxis angekreidet werden: zu wenig Geld für die Anpassung der Armen an den Klimawandel, zu viel Geld für einige Länder, die häufig bevorzugt wurden, wie Indonesien oder Mexiko, zu wenig Rücksicht auf Afrika.

Doch der Beweis, dass der Fonds tatsächlich handlungsfähig sein wird, steht noch aus. Denn bislang ist nicht klar, wie hoch die Finanzmittel sein werden, mit denen die Behörde ausgestattet wird. Gespräche darüber sind für die anstehende Klimakonferenz in Doha geplant. Wenn alles gut läuft und sich die Beteiligten schnell einigen, könnte die Arbeit im kommenden Jahr beginnen.

Um den Sitz des Grünen Klimafonds hatten sich insgesamt sechs Länder beworben – neben Südkorea und Deutschland waren das die Schweiz, Mexiko, Namibia und Polen. Den Angaben zufolge fiel die Entscheidung für Songdo letztlich einstimmig. Das Votum der GCF-Leitung bedarf noch der abschließenden Annahme durch die UN-Klimakonferenz, die vom 26. November bis zum 7. Dezember in Doha in Katar stattfindet. Das gilt aber als Formsache.