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: Aliens sind weniger wahrscheinlich als gedacht

Das Element Phosphor, Voraussetzung für unser Leben, könnte seltener sein, als bisher gedacht. Hinweise darauf haben zwei Astronomen der Universität Cardiff gefunden.

Das Neue

Zwei Astrophysiker haben eine mögliche Erklärung dafür gefunden, warum bisher im Universum kein außerirdisches Leben entdeckt wurde. Bei der derzeit laufenden Astronomietagung „European Week of Astronomy and Space Science“ in Liverpool haben Jane Greaves und Phil Cigan von der Universität Cardiff ihre These vorgestellt: anderen erdähnlichen Planeten fehle es an Phospor.

Der Kontext

Phosphor ist ein Lebenselement. Neben Wasser-, Kohlen-, Sauer- und Stickstoff und Schwefel bildet es die Grundlage für irdisches Leben. Denn Phosphor ist Teil der Struktur des Erbguts und ist ein zentrales Element für die Verbindung Adenosintriphosphat, kurz ATP, die Lebewesen für die Speicherung und Übertragung von Energie in den Zellen benötigen.

Das Element Phosphor entsteht, wenn ein Stern als Supernova explodiert. Greaves und Cigan haben den Überrest einer solchen Sternenexplosion, untersucht. Anhand von Infrarotstrahlung haben sie den sogenannten „Krebsnebel“ untersucht und mit einer Untersuchung einer anderen Supernova aus dem Jahr 2013 verglichen.

Das erste Ergebnis der Studie deutet an, dass durch eine Supernova nicht immer die selbe Menge an Phosphor entsteht, sondern mal mehr, mal weniger. Denn im „Krebsnebel“, dem Überrest einer Supernova aus dem Jahr 1054, konnten die beiden deutlich weniger Phosphor nachweisen als in einer anderen Studie zum Supernova-Überrest Cassio­peia A. Das ist die einzige andere derartige Studie zu Phosphor.

Dieses vorläufige Ergebnis würde bedeuten, dass es auf der Erde nur deshalb Leben gibt, weil sie sich in einer phosphorreichen Umgebung befindet. Im Umkehrschluss könnte dieses Forschungsergebnis erklären, warum auf Planeten, die eigentlich der Erde ähneln, kein Leben entsteht. Die wiederholten Entdeckungen solcher Planeten, die theoretisch die Voraussetzungen für Leben bieten könnten, hatten in den letzten Jahren immer wieder für Aufmerksamkeit gesorgt.

Die Reaktionen

Bislang verhalten. Da es noch keine Fachveröffentlichung gibt, haben andere Wissenschaftler noch nicht darauf reagiert. Auf der Konferenz selbst sei der Beitrag jedoch auf großes Interesse gestoßen, meint Anita Herward von der EWASS.

Die Konsequenz

Die beiden Astronomen weisen darauf hin, dass ihre Ergebnisse nur vorläufig sein können. Schließlich wurden bisher nur zwei Überreste von Supernovae untersucht. Außerdem wurde ihre Untersuchung, die sie mit einem Teleskop auf der Kanarischen Insel La Palma durchgeführt haben, durch Nebel behindert, wodurch sie nur begrenzt Daten erheben konnten. Deshalb sind weitere Untersuchungen notwendig, um ihr vorläufiges Ergebnis zu bestätigen. Würde e sich bestätigen, hieße das, dass die Wahrscheinlichkeit für erdähnliche Lebensformen auf anderen Planeten deutlich unwahrscheinlicher ist, als bisher gedacht. Es sei denn, es gibt irgendwo da draußen Aliens, die ohne Phosphor aus­kommen. Lisa Becke