Schüler auf Beruf getrimmt

Neues Handbuch bündelt Methoden zum Berufswahlprozess für Hamburger Oberstufenschüler

Von Kaija Kutter

Mehr als die Hälfte eines Schülerjahrgangs macht in Hamburg Abitur. Grund genug, für die Schulbehörde, mit der Arbeitsagentur und der „Stiftung der Deutschen Wirtschaft“ ein Handbuch zu schreiben, das dem Nachwuchs sagt, wo es lang geht.

Dieses 360 Seiten dicke Buch füge sich „nahtlos“ in das neue Rahmenkonzept der Schulbehörde zum Berufswahlprozess ein, sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD). Für Lehrer sei es ein „wichtiger Baustein“, damit alle rund 24.000 Oberstufenschüler befähigt werden, eine fundierte Entscheidung zu treffen.

Heutzutage gebe es duale Studiengänge und weitere Ausbildungsmöglichkeiten bei Unternehmen, ergänzte Arbeitsagentur-Chef Söhnke Fock. Deshalb sei ein anspruchsvoller Beruf „nicht mehr nur über ein Studium zu realisieren“. Darüber gelte es, transparent zu informieren.

Als Vorreiter profilierte sich die Ida-Ehre-Stadtteilschule, wo sich aktuell etwa 350 der 1.300 Schüler in der Oberstufe befinden. Dort gibt es im Jahrgang 11 eine Berufs- und Studienorientierung (BO) unter Einbeziehung externer Partner. Für die Teilnahme daran gibt es „Credit-Points“ und am Ende im Zeugnis sogar eine „eigenständige BO-Note“. Das Konzept habe eine 20-jährige Historie, sagte Schulleiter Kevin Amberg. Es mache ihn stolz, dass „unsere Gedanken und einige Formate mit in das neue Unterrichtshandbuch einfließen konnten“.

Wer also seine Zukunftsplanung verbaselt, merkt es künftig schon im Zeugnis.