Künast warnt Niedersachsen wegen Vogelgrippe

Die Bundesverbraucherministerin fordert eine Begründung für das geplante Verbot von Geflügel-Freilandhaltung

Bundesverbraucherministerin Renate Künast (Grüne) hat vor übereilten Maßnahmen gegen eine mögliche Gefahr durch die Vogelgrippe gewarnt. „Man muss auf alles vorbereitet sein, aber immer die angemessenen Maßnahmen ergreifen“, sagte Künast gestern. Von Niedersachsen, wo das Geflügel in bestimmten Regionen voraussichtlich vom 15. September an in den Stall muss, forderte die Ministerin genaue Gründe für das Verbot der Freilandhaltung. „Niedersachsen muss uns darlegen, auf der Basis welcher konkreten Risikoanalyse sie das tun.“ Sie hält ein bundesweites Verbot derzeit noch nicht für nötig, da Wildvögel, die das Virus einschleppen könnten, noch nicht in der Nähe seien. Niedersachsens Landwirtschaftsminister Hans-Heinrich Ehlen (CDU) hatte der Bundesregierung vorgeworfen, sie gehe zu sorglos mit der Gefahr um, die durch die Vogelgrippe droht.

Das auch für Menschen gefährliche Vogelgrippevirus H5N1 hatte sich zuletzt von Südostasien aus nach Russland ausgebreitet. Unter normalen Umständen ist es allerdings nicht von Mensch zu Mensch übertragbar. Der Vogelgrippe fielen in Asien seit ihrem Ausbruch Ende 2003 mehr als 50 Menschen und über 140 Millionen Vögel zum Opfer.

dpa