Margot Käßmann liegt vorn

PROTESTANTEN Hannoversche Landesbischöfin gilt als Favoritin für die Spitze der Evangelischen Kirche

HANNOVER epd | Die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann wird voraussichtlich am heutigen Mittwoch zur Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gewählt. Bei den Wahlen zum EKD-Rat am Dienstag erhielt die 51-Jährige im ersten Wahlgang die mit Abstand höchste Stimmenzahl. Bei der Synodentagung in Ulm galt damit als sicher, dass Käßmann die Nachfolge von Bischof Wolfgang Huber antritt, der mit 67 Jahren nicht mehr antritt.

Damit stünde erstmals in der Geschichte der EKD eine Frau an der Spitze der 25 Millionen Protestanten in Deutschland. Käßmann bekam 103 von 144 gültigen Stimmen und war damit die einzige der 21 Kandidaten, die schon im ersten Wahlgang die notwendige Zweidrittelmehrheit erreichte. Insgesamt waren 14 Plätze für die Dauer von sechs Jahren zu besetzen. Die Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt gehört als Synodenpräses dem Rat qua Amt an. Käßmann leitet seit zehn Jahren die größte deutsche Landeskirche mit rund drei Millionen Mitgliedern. Die gebürtige Hessin promovierte über die weltweite Ökumene.