Wir pfeifen auf den Gurkenkönig

Im Spreewald gibt es Probleme, Ehrenämter zu besetzen

Genüsslich in eine Spreewälder Gurke beißen und mit königlicher Anmut die eingelegte Delikatesse auf Festen repräsentieren – darauf hat zurzeit wohl niemand so richtig Lust. Am Wochenende konnte beim diesjährigen Gurkentag im Spreewald kein neues Gurkenkönigspaar gekrönt werden, wie der Spreewaldverein am Sonntag mitteilte. Es habe an Bewerbern gemangelt. Dabei ist die eingelegte Gurke das Aushängeschild der Region. In Brandenburg gibt es auch andernorts Probleme bei der Suche nach ehrenamtlichen gekrönten Häuptern. In der Kleinstadt Guben (Spree-Neiße) fehlen ebenfalls Bewerber um das Amt der Apfelmajestät, wie der örtliche Tourismusverein unlängst mitteilte. Deshalb wurde schon die Bewerbungsfrist verlängert. Das Appelfest samt Krönung ist für Anfang September geplant.

Apfelkönig vor Gericht

Dass der Bewerbermangel ausgerechnet Guben trifft, überrascht denn doch. Vor Jahren gab es schließlich noch ein heftiges Gezanke um den Thron. Ein 2016 gescheiterter Bewerber – erstmals waren damals auch Männer zur Wahl zugelassen – wollte sich mit seiner Niederlage nicht abfinden und zog deshalb vor Gericht, um doch noch Apfelkönig von Guben zu werden. Auf den Thron schaffte er es trotzdem nicht. Der Tourismusverein schätzt, dass die ganze Episode aber einen abschreckenden Einfluss auf das Image des Apfelamts in Guben gehabt haben könnte. (dpa)