taz🐾sachen
: taz-Radler im Trockenen

Ganz, ganz toll sei unser neues Haus. Aber so richtig. Eigentlich sogar ganz, ganz, ganz toll. Hm. Kann sein. Ist Geschmackssache. Ist halt Architektur. Und entweder mag man viel Glas und Metallstreben davor und eben nicht. Hängt aber vielleicht auch mit der Frage zusammen, ob man zur Arbeit radelt oder nicht und das vielleicht sogar länger. Denn dann ist danach – allein der Kollegen wegen – eine gewisse Körperreinigung nötig. Dazu gibt es im jetzigen taz-Haus in der Rudi-Dutschke-Straße 23 eine Dusche. Versteckt, vielen daher gar nicht bekannt und am besten über die Nottreppe im 6. Stock zu erreichen, mit einem manchmal stockenden Wasserzufuhr. Aber immerhin eine Dusche samt Platz zum Umziehen.

Das wird das neue Haus nicht mehr haben. Eine Dusche gibt es da zwar, die aber aus Hygienevorschriften der taz-Café-Kollegenschaft vorbehalten bleibt. Das hat etwas Schizophrenes, weil die taz gefühlt jeden zweiten Tage die Vorzüge des Radfahrens preist, nun aber den eigenenen Leuten nicht mehr die Möglichkeit gibt, das auf kollegenverträgliche Weise zu tun. Nun gibt es taz-intern eine kleine Petition, noch zivil nachzurüsten – zumindest mit einer Duschstelle, für ein paar hundert Euro zu haben.

Falls nun die Frage kommen sollte: Warum haste denn nicht selbst in die Baupläne reingeguckt und das vorher gecheckt? Ganz einfach: Ein taz-Haus ohne Radler-Dusche, das schien eigentlich unvorstellbar – genauso wie die Vorstellung, dass es mal keine täglich gedruckte taz mehr gibt. Aber das ist eine andere Geschichte … Stefan Alberti