Italien plant 2019 mehr Schulden

Italien macht im nächsten Jahr entgegen vorherigen Zusagen deutlich mehr Schulden. Der parteilose Finanzminister Giovanni Tria verlor damit den Showdown in der populistischen Regierung in Rom. Die Neuverschuldung werde 2019 bei 2,4 Prozent der Wirtschaftsleistung liegen, erklärte die Regierung aus 5-Sterne-Bewegung und rechter Lega am Donnerstagabend. Tria wollte das Haushaltsdefizit eigentlich auf 1,6 Prozent begrenzen, um den nervösen Finanzmärkten ein Zeichen der Stabilität zu senden. EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici nannte die Schuldenlage des Landes „explosiv“. Das Budget war in Brüssel mit Spannung erwartet worden. Denn Italien schiebt nach Griechenland den zweithöchsten Schuldenberg in der Eurozone vor sich her. Die EU-Kommission nimmt den Haushaltsentwurf wie bei den anderen Euroländern von Mitte Oktober bis Ende November unter die Lupe. (rtr)