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„Dogman“ Foto: Alamode

Marcello, der titelgebende Protagonist von Matteo Garrones neuem Film „Dogman“,ist ein bemitleidenswerter Zeitgenosse. Ein schmächtiger Schwächling in gebückter Haltung; ein hohlwangiger Verlierer, nicht mal vom eigenen Hund respektiert. Aus seiner Tierliebe hat er einen Beruf gemacht. In seinem Hundesalon wäscht und frisiert er die Hunde der kleinen Stadt. Nach Feierabend vertickt er Kokain, wobei „verticken“ nicht ganz stimmt, denn Geld gibt ihm niemand, und seine „Freunde“ bedrohen, erpressen und demütigen ihn. Seine kriminelle Energie ist Selbsterhaltungstrieb. Marcello ist jeder kleine Mann, der mit der Androhung von Gewalt leicht zu beeindrucken ist und schnell für allerhand zur Verfügung steht. Gespielt von Marcello Fonte, verkörpert er das radikal Rückgratlose. Es ist sein großes Verdienst, dass der Film nicht zur Farce verkommt, Marcello nicht zur Witzfigur wird, sondern er spielt ihn als kafkaeskes Geschöpf, hoffnungslos verflochten mit der Unerträglichkeit des Lebens.