Fünf Fragen an die Revolution, IV: Woran erkannte man revolutionäre und konterrevolutionäre Soldaten?

Nur sehr schwer. Viele trugen auf beiden Seiten die aus dem Krieg vorhandene Militärkleidung und Helme, so dass die Kontrahenten auch auf Fotos nur schwer auseinanderzuhalten sind. Die – später erfolgten – Beschriftungen sind manchmal falsch oder in eindeutig propagandistischer Absicht verfasst. Das Bundesarchiv hat zum Beispiel einerseits große Fotobestände aus den Archiven der DDR inklusive deren Fotobeschriftungen ins Netz eingespeist. Andererseits verzeichnen die großen Online-Bildarchive Fotos im Begleittext die zeitgenössischen – oft gegen die Revolution gerichteten – Kommentare. Fotos aus der Revolu­tionszeit sind also stets genau zu hinterfragen, hinsichtlich des abgebildeten Inhalts wie der Beschriftung. Soldaten der konterrevolutionären Freikorps malten seit Januar 1919 zur besseren Erkennbarkeit ihrer politischen Position, manchmal Hakenkreuze, auf ihre Helme. In den Januar- und Märzkämpfen sind bewaffnete Arbeiter, wenn sie zivile Kleidung oder Arbeitsmonturen trugen, aber relativ einfach zu erkennen. Martin Düspohl