Griechenland stillgelegt

GENERALSTREIK Hunderttausende protestieren gegen die EU-Sparauflagen. Die Regierung beeindrucken sie nicht: Sie beschließt, 12 Milliarden Euro zusätzlich zu kürzen

ATHEN/MADRID taz/dapd | Hunderttausende haben am Mittwoch in Griechenland mit einem Generalstreik gegen die Sparpolitik das öffentliche Leben lahmgelegt.

Im Ausstand waren Lehrer, die Staatsbediensteten und auch die Seeleute. Keine Fähre lief aus dem Haupthafen des Landes in Piräus aus. Sogar Priester gingen auf die Straße vor dem Parlament in Athen, berichteten Augenzeugen. Ärzte behandelten nur Notfälle, Apotheken blieben geschlossen, im Flugverkehr kam es zu Verspätungen.

Gleichzeitig gingen bis zu 100.000 Menschen friedlich auf die Straße. Am Rande der Demonstration schleuderten rund 200 Autonome Brandflaschen auf die Polizei. Die Beamten setzten Tränengas ein.

Die Regierung beeindruckten die Proteste nicht. Am Mittwoch einigten sich der griechische Finanzminister Yannis Stournaras und Ministerpräsident Antonis Samaras auf das neue Sparpaket in Höhe von 11,5 Milliarden Euro für die kommenden zwei Jahre sowie zwei weitere Milliarden durch Verbesserungen bei der Steuererhebung.

Auch in Spanien protestierten Gegner der Sparpolitik der konservativen Regierung. In der Nacht zum Mittwoch kam es zu teils heftigen Ausschreitungen vor dem Madrider Parlament. 64 Menschen wurden verletzt.

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