Beutekunst

Paris, 1803: Die Kriegszüge der französischen Revolutions- und Napoleons Armeen hatten so viele Kunstwerke aus den besetzten Gebieten mit nach Hause gebracht, dass im Musée Central kein Platz mehr war. Auf Erlass des französischen Innenministers wurden deshalb in 15 Städten Museen gegründet, die das Raubgut aus Belgien, Holland und Italien geschenkt bekamen. Eine solche Schenkung bekam auch Mainz, Hauptstadt des neu gegründeten Departments Mont-Tonnerre. Schon immer waren Kunstwerke im Krieg die Beute des Siegers. Erst die Haager Landkriegsordnung machte 1907 damit ein Ende. „Jede Beschlagnahmung, jede absichtliche Zerstörung oder Beschädigung von geschichtlichen Denkmälern oder von Werken der Kunst und Wissenschaft ist untersagt und soll geahndet werden“, heißt es im Abkommen über die Gesetze und Gebräuche des Landkrieges. Wie viel Beutekunst noch in Russland lagert, weiß niemand genau. Auch Russland reklamiert Beutekunst aus Deutschland – darunter das Bernsteinzimmer. reni