Sachsen-Anhalts SPD kopflos

PARTEIEN Wer die Partei nach dem Rücktritt des Landesvorstandes führen wird, ist noch offen

HALLE/MAGDEBURG dpa | Nach dem beschlossenen Rücktritt des SPD-Landesvorstandes in Sachsen-Anhalt ist nicht mit einer raschen Entscheidung über eine erneute Kandidatur von Parteichef Holger Hövelmann zu rechnen. „Das ist ein Meinungsbildungsprozess und der muss reifen“, sagte Hövelmann am Mittwoch. Sollte er erneut kandidieren, werde es zuerst die Partei erfahren. Es gehe jetzt darum, bis zum Sonderparteitag am 19. Dezember den Orts- und Kreisverbänden Möglichkeit und Zeit zur Diskussion zu geben. „Der Vorstand wird aus der Basis heraus vorgeschlagen“, betonte Hövelmann, der auch Innenminister ist. Als Konsequenz aus dem Debakel bei der Bundestagswahl hatte der SPD-Landesvorstand am Dienstagabend seinen Rücktritt beschlossen. Die SPD des Landes war nach der Bundestagswahl am 27. September in eine Führungskrise gestürzt. Hövelmann hatte einen Rücktritt ausgeschlossen, weil er sich nicht zum alleinigen Sündenbock für die Halbierung des Wahlergebnisses auf 16,9 Prozent machen lassen wollte. Die Partei führt er seit 2004. Bis zur Neuwahl bleibt die jetzige Parteispitze im Amt.