KOMMENTAR VON KLAUS WOLSCHER ZUR CDU-KANDIDATiNNENFRAGE
: Die Zauder-Frau

Will sie oder will sie nicht, das ist nicht die Frage: Sie würde gern wollen. Rita Mohr-Lüllmann, die CDU-Landesvorsitzende, würde gern 2013 in den Bundestag einziehen für die Bremer CDU. Der Platz wird frei – Bernd Neumann, der 70-jährige Kulturstaatsminister, hatte deutlich gemacht, dass er nicht wieder antritt.

Dass eine Landesvorsitzende, die nicht Fraktionsvorsitzende ist und auch kein Regierungsamt zu erwarten hat, aufs Bundestagsmandat reflektiert, liegt nahe. Es ist auch legitim. Seit Monaten weiß das jeder, der sich für die Frage interessiert – und wartet nur darauf, dass sie es endlich einmal klar sagt. Stehen andere CDU-PolitikerInnen zur Wahl? Wollen würde sicher mancher. Es ist aber kein Zufall, dass der einzige, dessen Interesse immer wieder angeführt wird, Michael Teiser ist, der Bremerhavener Stadtkämmerer.

Nun ist Teiser aber eher einer der „old boys“, er war von 1994 bis 1998 schon im Bundestag. Er gehört nicht zu der neuen Mehrheit in der CDU. Ihn müsste Mohr-Lüllmann nicht fürchten, wenn nicht, immerhin neun Monate nach ihrer Wahl, die parteiinternen Machtverhältnisse noch so labil wären, dass er Beleidigte um sich scharen könnte. Schon bei der Nominierung als Spitzenkandidatin hatte Mohr-Lüllmann gezeigt, dass sie gern zögert. Das macht die Sache jetzt wieder mal nicht besser für sie.