Botschaften im Sudan gestürmt

MOHAMMED-VIDEO Muslime protestieren in vielen Ländern. Deutsche Botschaft brennt

KHARTUM/KAIRO rtr/dapd | Aufgebrachte Demonstranten im Sudan haben am Freitag die deutsche Botschaft in Khartum in Brand gesetzt. Augenzeugen berichteten, die Protestierenden seien in das Gebäude eingedrungen, hätten Fenster, Überwachungskameras und Mobiliar zerschlagen und Feuer gelegt. Die Feuerwehr versuchte den Brand zu löschen. Bundesaußenminister Guido Westerwelle erklärte in Berlin, die Mitarbeiter der Botschaft seien in Sicherheit.

Rund 5.000 Menschen hatten vor der deutschen und der britischen Botschaft in Khartoum gegen den aus den USA stammenden Film protestiert, in dem der Prophet Mohammed als Kinderschänder, Schürzenjäger und Homosexueller geschmäht wird.

Auch in Malaysia, Indonesien und weiteren Ländern sind am Freitag Muslime deswegen auf die Straße gegangen. In Jemen und Ägypten kam es zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei.

„Mit unserer Seele und unserem Blut werden wir dich rächen, unser Prophet“, riefen mehrere hundert Demonstranten auf dem Kairoer Tahrirplatz. Als sie in Richtung der US-Botschaft ziehen wollten, setzte die Polizei Tränengas ein. Vor den Zusammenstößen hatte der islamistische Präsident des Landes, Mohammed Mursi, seine Landsleute zur Zurückhaltung aufgefordert.

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