Afrikanische Vielfalt

KULTUR Im Rahmen der Hanse-Life findet in Bremen die „größte Afrika-Messe“ Deutschlands statt

„Drogendealer am Sielwall sind nicht typisch afrikanisch“

N’goromari Camara

„Die afrikanischen Drogendealer am Sielwall kann man wirklich nicht als typisch afrikanisch bezeichnen“, das sagt N’goromari Camara, Mitgründer des Vereins „Afrika ist auch in Bremen!“ (AIB), der auf der Hanse-Life eine Afrika-Messe veranstaltet.

Die MessebesucherInnen werden mit Informationsständen, Podiumsdiskussionen, Musik, Tanz, Modenschauen und kulinarischen Leckereien durch die afrikanische Vielfalt jenseits der gängigen Klischees geführt.

Mit über 6.000 Besuchern war die Afrika-Messe im letzten Jahr die größte in ganz Deutschland. Auch 2012 findet sie wieder in Kooperation mit der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) statt und wird dieses Jahr über zwei Tage gehen. „Letztes Jahr wollten sie uns den Samstag nicht geben, dieses Jahr mussten wir gar nicht fragen“, sagt Joy Alemazung, der Schriftführer von AIB. Ein Highlight der Messe ist das „African Business Breakfast“. 78 Geschäftsleute aus Deutschland und Afrika haben sich zum Frühstück angemeldet, um über Kooperations- und Entwicklungsmöglichkeiten zu sprechen – es sollen Netzwerke gebildet und Wirtschaftskontakte geknüpft werden.

Mehr als 10.000 AfrikanerInnen leben derzeit in Bremen. Die MigrantInnen der einzelnen afrikanischen Länder konstituieren sich in Bremen in sogenannten „Communities“. Oft wohnen die Mitglieder einer Community im gleichen Stadtteil und organisieren gemeinsame Aktivitäten. Rassismus, Sprachbarrieren, kulturelle Unterschiede: AfrikanerInnen kämpfen häufig mit den gleichen Schwierigkeiten, wenn sie versuchen, sich in Deutschland ein Leben aufzubauen.

Mit verschiedenen Projekten und Events möchte der Verein „Afrika ist auch in Bremen e.V.“ nicht nur den Betroffenen helfen, sondern auch die Potenziale der afrikanischen Communities sichtbar machen.  KATHERINE RYDLINK