Mit Energie Grips fördern

Die Gasag sponsert das Jugendtheater Grips. Mit dem Geld sollen neue Stücke entwickelt werden

Besonders sympathisch sei ihm die Gasag, verriet Volker Ludwig, Gründer und Leiter des Grips Theaters. Das Lob für Berlins größtes „Energiedienstleistungsunternehmen“ geht ihm sichtlich leicht über die Lippen. Soeben hat die Gasag dem renommierten Kinder- und Jugendtheater 40.000 Euro überschrieben – und das nicht etwa nur einmalig. Bis 2008 läuft die Sponsoringpartnerschaft, so steht es in dem frisch unterzeichnetem Vertrag. Fördern wird das Unternehmen einen Autorenwettbewerb für Kinderstücke und einzelne aufwändigere Theaterproduktionen. Im Gegenzug profitieren die rund 750 Gasag-Mitarbeiter von vergünstigten Familienpässen für das Grips.

Angefangen hat das finanzielle Engagement der Gasag schon 1995, ganz klassisch im Sportbereich. Mittlerweile ist die Gasag nicht nur Hauptsponsor der Eishockey-Mannschaft Eisbären; sie fördert Kunst und Musik in der Bar jeder Vernunft, der Neuköllner Oper und der Kunstfabrik am Flutgraben. Auch ist sie Initiator des Sozialprojekts Academy, einer Bühnenkunstschule, in der Jugendliche unterschiedlicher Kulturen und Religionen in Gesang, Tanz und Theater unterrichtet werden.

Das Grips-Theater ist nun das fünfte Projekt. Betreut werden alle von einer eigens abgestellten Vollzeitmitarbeiterin für Sponsoringkommunikation. Birgit Jammes erklärt, dass man sich das Grips Theater ausgesucht habe, weil man weiter den Kinder- und Jugendbereich fördern wolle. Ein schöner Nebeneffekt: Das bei der Bevölkerung bestehende verkrustete Image der Gasag als schwerfälliger, ehemaliger Beamtenladen soll durch die jungen Partner aufpoliert werden. „Das klappt ganz gut“, sagt Jammes.

Auch die Mitarbeiter, ergab eine hausinterne Studie vor zwei Jahren, schätzen das Engagement sehr. Zudem profitieren sie direkt: Mit dem speziellen Grips-Familienpass zahlen Mitarbeiter nur den Kinderpreis. Und vielleicht, hofft Jammes, findet ja auch einmal die traditionelle Kinderweihnachtsfeier der Firma im Grips statt.

Am Theater selbst fürchtet man nicht um die Unabhängigkeit. Schon einmal sei heftig unter den 50 Angestellten diskutiert worden, als das Grips Theater zum ersten Mal eine Senatsförderung erhielt. „Inhaltlich halten sich unsere Geldgeber raus“, betont Ludwig. Andreas Prohl vom Vorstand der Gasag nickt bei diesem Satz eifrig. Das Theater sei nun eher freier, findet Ludwig, da das größere Budget Neues ermögliche. Etwa die Ausschreibung eines Autorenwettbewerbs. Nichts sei schwieriger, als gute, authentische Kindertheaterstücke zu finden – doch ohne die läuft nichts am Grips. Tina Hüttl