KRANKENVERSICHERUNG
: Reserve steigt auf 21,8 Milliarden Euro

BERLIN | Das Finanzpolster der gesetzlichen Krankenkassen wird immer dicker. Die Reserven wuchsen im ersten Halbjahr 2012 um 2,7 Milliarden Euro und summierten sich damit auf 21,8 Milliarden Euro, teilte das Gesundheitsministerium gestern mit. Von Januar bis Juni gaben die gesetzlichen Kassen 92,1 Milliarden Euro aus. Sie nahmen 94,8 Milliarden Euro ein. Die Ausgaben stiegen dabei im ersten Halbjahr pro Versichertem um 3,1 Prozent, das Ausgabenplus belief sich auf 2,8 Milliarden Euro. Die Einnahmen stiegen zugleich um 3,1 Milliarden Euro.

Das Ministerium führte den Überschuss auf den anhaltenden Boom am Arbeitsmarkt und deutlich gestiegene Löhne zurück. Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) bekräftigte derweil seine Forderung, die Überschüsse an die Versicherten zurückzugeben. Der Linken-Gesundheitspolitiker Harald Weinberg forderte angesichts der Überschüsse, die Praxisgebühr abzuschaffen. Der GKV-Spitzenverband sprach sich gegen solche Vorschriften aus. Die Frage von Prämienzahlungen oder Zusatzleistungen müsse den Kassen selbst überlassen werden, hieß es. (afp)