Feier im „Labor der Einheit“

200 JAHRE HUMBOLDT-UNIVERSITÄT Die älteste Berliner Uni feiert 15 Monate lang Geburtstag. Präsident Markschies sieht Jubiläum als Würdigung der „erfolgreichen Erneuerung nach der deutschen Wiedervereinigung“

Am Montag haben die Jubiläumsfeierlichkeiten zum 200. Geburtstag der Humboldt-Universität begonnen. Auftakt war eine Veranstaltung im Konzerthaus am Gendarmenmarkt. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) und Universitätspräsident Christoph Markschies waren die prominentesten Redner der Veranstaltung, zu der 1.300 Gäste geladen waren.

20 Jahre nach der friedlichen Revolution in der DDR werde mit dem Jubiläum auch „die erfolgreiche und nahezu komplette Erneuerung der größten ostdeutschen Universität nach der deutschen Wiedervereinigung“ gewürdigt, sagte Markschies und bezeichnete die Hochschule als ein „Laboratorium der deutschen Einheit“.

Im Anschluss liefen etwa 300 Lehrende, Studierende und Freunde der Universität mit einem Festumzug vom Gendarmenmarkt zu einem Empfang im Hauptgebäude der Hochschule Unter den Linden. Dort wurde im Foyer eine Kunstausstellung eröffnet. Zu sehen ist eine Installation der Berliner Künstlerin Ceal Floyers, eine Auseinandersetzung mit der 11. Feuerbachthese von Karl Marx, die in großen Lettern im Foyer prangt: „Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert, es kommt aber darauf an, sie zu verändern.“

In den kommenden 15 Monaten wird das Jubiläum mit über 70 Ausstellungen, Konferenzen und Konzerten gefeiert.

Gegründet wurde die Humboldt-Universität 1809 auf Initiative des preußischen Bildungsreformers und Sprachwissenschaftlers Wilhelm von Humboldt, im Jahr darauf begannen Forschung und Lehre. Von 1828 bis 1946 führte die Hochschule den Namen Friedrich-Wilhelms-Universität, benannt nach ihrem Gründer, dem preußischen König Friedrich Wilhelm III. 1949 erhielt die Universität ihren heutigen Namen.

Kathleen Fietz