TROTZ ABZUG – WENIG CHANCEN FÜR DIE ROADMAP

Mit einer meterlangen, aus Karton gefertigten Schlange protestierten rund 100 Palästinenser, 50 Israelis und 30 internationale Unterstützer gegen die Bauarbeiten in Bil’in Anfang August am Stützpunkt der israelischen Armee. Die Schlange symbolisierte die israelischen Trennanlagen, die sich zumeist auf palästinensischem Gebiet „schlängeln“. Gegen den Protest setzten Soldaten Tränengas und Schreckgranaten ein. Zwei Israelis und zwei ausländische Aktivisten wurden verhaftet. Der Protest richtet sich auch gegen den Ausbau der benachbarten jüdischen Siedlung Modi’in Illit. In dem Friedensplan „Roadmap“ aus dem Jahre 2003, der von israelischer Regierung und Palästinensern unterzeichnet wurde, verpflichtet sich Israel zur sofortigen Einstellung „aller Siedlungsaktivitäten“ das „natürliche Wachstum der Siedlungen eingeschlossen“. Die „Roadmap“ sieht ein Ende der Gewalt und der „1967 begonnenen Besatzung“ vor. Der schrittweisen Normalisierung des palästinensischen Lebens sollte im Rahmen einer End-Status-Lösung die Gründung des Staates Palästina folgen.Doch während Israel nach den Vorgaben der Roadmap in der nächsten Woche die 21 Siedlungen im Gaza-Streifen räumen will, wird die Siedlungspolitik in den anderen besetzten Gebieten forciert. Dabei sah der ursprüngliche Zeitplan die Beilegung des Konfliktes bis Ende 2005 vor. SK