Samsung erleidet Niederlage gegen Apple

PATENTSTREIT Samsung soll mehrmals von Apple kopiert haben und soll deshalb einen Schadenersatz in Höhe von 840 Millionen Euro bezahlen, entschied ein Gericht. Samsung will gegen das Urteil vorgehen

BERLIN afp | Im Patentstreit in den USA zwischen dem US-Technologiekonzern Apple und seinem südkoreanischen Konkurrenten Samsung hat Apple einen Sieg davongetragen: Ein Gericht im kalifornischen San José sprach Samsung am Freitag (Ortszeit) der Verletzung zahlreicher Apple-Patente schuldig. Allerdings will der südkoreanische Konzern, der den Markt für Smartphones derzeit mit deutlichem Vorsprung anführt, das Urteil umgehend anfechten.

Die neun Geschworenen sprachen Apple mehr als eine Milliarde Dollar (knapp 800 Millionen Euro) Schadenersatz zu. Der Konzern hatte von Samsung 2,75 Milliarden Dollar Schadenersatz gefordert, weil die Südkoreaner das Design seiner iPhones und iPads illegal kopiert haben sollen. Samsung wies die Vorwürfe zurück und legte Apple Patentverstöße im Bereich der Mobilfunktechnologie zur Last. Das südkoreanische Unternehmen forderte dafür 422 Millionen Dollar von Apple, was das Gericht jedoch ablehnte.

Für das Megaunternehmen aus dem Silicon Valley ist das Urteil im größten Prozess wegen Patentverstößen in den USA seit Jahrzehnten zunächst ein Triumph. Richterin Lucy Koh hatte die Jury erst am Dienstag mit dem Fall betaut, nachdem die Anwälte der beiden Unternehmen ihre abschließenden Stellungnahmen abgegeben hatten. Der Aufforderung der Richterin zu einer gütlichen Einigung waren die beiden Unternehmen nicht nachgekommen. Nach dem Urteil war zunächst nicht klar, ob Samsung den Verkauf betroffener Produkte stoppen muss.

Der Konzern kündigte am Samstag an, das Urteil anfechten zu wollen. Zunächst will er einer Mitteilung zufolge vor dem Gericht in San José gegen die Entscheidung vorgehen. Sollte dies nicht zum Erfolg führen, solle ein US-Berufungsgericht eingeschaltet werden. „Das Urteil darf nicht als Sieg Apples verstanden werden“, erklärte Samsung. Verlierer des Verfahrens sei „der amerikanische Verbraucher“, der „weniger Auswahl, weniger Innovation und wahrscheinlich höhere Preise“ zu erwarten habe.

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