Aus für Märchenhütten

Bezirksstadtrat verbietet die Nutzung. Eigentümer wollen weitermachen

Von Anselm Lenz

Im Streit der beiden Familientheater im Monbijoupark verschärft die Bezirksregierung das Tempo. „Dem Eigentümer der Märchenhütten wurde im Verlauf des Jahres zu keinem Zeitpunkt in Aussicht gestellt, die Märchenhütten weiterbetreiben zu können“, hatte der Stadtrat für Stadtentwicklung des Berliner Bezirks Mitte, Ephraim ­Gothe (SPD), per Pressemitteilung zu Wochenbeginn erklärt.

Eine „Nutzungsuntersagung“ mit einer Dreitagesfrist zum Abbau der Hütten auf dem Bunkerplateau gegenüber dem Bode-Museum sei bereits am 28. November zugestellt worden. Damit steht sogar eine polizeiliche Räumung in Aussicht.

„Das steht juristisch auf wackligen Beinen“, erklärt dagegen Christian Schulz der taz, „der Spielbetrieb geht weiter.“ Man sei „rechtlich gewappnet“, so der Hauptgesellschafter der Märchenhütten und Monbijou­theater gGmbH. Es sei noch kein offizielles Schreiben aus dem Bezirksamt eingetroffen. Die über 10.000 verkauften Theaterkarten für die zwei bis sechs Märchenaufführungen pro Tag behielten ihre Gültigkeit.

Stadtrat Gothe erklärt dazu am Dienstag der taz per E-Mail, den weiteren Umgang werde er „im Bezirksamt beraten, sobald wir eine Rückäußerung des Betreibers haben“. Der Betreiber, Christian Schulz, äußert aber, eine Pressmitteilung allein reiche ihm nicht aus, um dem Bezirksamt zu antworten.

Die Posse hat eine lange Geschichte, bei der es um erfolgreiches Populärtheater, eine Strandbar in Mitte und unübersichtliche Zustände in der Organisation geht. Im Kern entspann sich ein Streit der „Theaterzampanos“ zwischen Christian Schulz und dessen Mitstreiter David Regehr. Letzterer hatte die Schulz-Firma verlassen und in der Folge mit anderen Mitarbeitern alle Hebel in Bewegung gesetzt, um ein eigenes Theater am selben Ort aufzubauen.