DIE GESCHICHTE DER FDLR (II): KRIEGSPARTEI IM KONGO
: Kabilas Schutzarmee tief im Kongo

Im Mai 1997 stürzt im Kongo Rebellenführer Laurent-Désiré Kabila die verhasste Mobutu-Diktatur. Dabei wird er unterstützt von Ruanda, Uganda, Angola und Simbabwe. Die flüchtigen ruandischen Hutu-Kämpfer sammeln sich in den Nachbarländern Kongo-Brazzaville und Zentralafrikanische Republik. Einige bleiben im Osten Kongos und starten von dort einen blutigen Guerillakrieg in Ruanda. Sie nennen sich jetzt ALIR (Ruandische Befreiungsarmee).

Als Kabila nichts gegen die Hutu-Kämpfer unternimmt, meutert seine Armee, bringt im August 1998 Ostkongo unter ihre Kontrolle und rüstet sich, mit Hilfe Ruandas erneut Richtung Kinshasa zu marschieren. Kabila, geschützt von Angola und Simbabwe, holt die ehemaligen ruandischen Hutu-Soldaten aus den Nachbarländern zurück. Sie kämpfen ab Ende 1998 an der Kriegsfront in Katanga und den Kasai-Provinzen und werden ALIR 2 genannt; die Hutu-Guerilla im Ostkongo heißt ALIR 1.

Ab dem Jahr 2000 werden beide Gruppen vereint. In Lubumbashi wird als neues Sammelbecken die FDLR (Demokratische Kräfte zur Befreiung Ruandas) gegründet, mit Ignace Murwanashyaka als Präsidenten. Am 16. Januar 2001 wird Kongos Präsident Laurent-Désiré Kabila ermordet. Sein Sohn und Nachfolger, Joseph Kabila, schließt im Juli 2002 Frieden mit Ruanda. Ruandas Armee verlässt den Kongo, im Gegenzug soll Kabila seine ruandischen Hutu-Soldaten nach Ruanda zurückschicken.

DOMINIC JOHNSON