Auch Künast will Spitzenkandidatin werden

WAHL Mit der Fraktionschefin bewerben sich nun vier Grüne um die Führung im Bundestagswahlkampf

BERLIN dapd | Im Rennen um die beiden Spitzenkandidaturen der Grünen für die Bundestagswahl 2013 wird eine Urwahl immer wahrscheinlicher. Nach Parteichefin Claudia Roth, Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt und Fraktionschef Jürgen Trittin wirft nun auch Kofraktionschefin Renate Künast ihren Hut in den Ring. Die Wahl könnte bereits auf dem kleinen Parteitag am 2. September eingeläutet werden.

Göring-Eckardt hatte bei der Erklärung ihrer Kandidatur für ein Spitzenteam geworben, um so eine mögliche Urabstimmung zu verhindern. An der Basis löse eine Urwahl „keine Begeisterung“ aus, mahnte sie. Doch mit nunmehr vier Bewerbern scheint der Vorschlag einer Teamlösung vom Tisch.

Künast betonte, sie bewerbe sich, „eine der beiden Spitzenkandidaten“ zu werden. Eine Doppelspitze stelle die ganze „Breite und Stärke der Partei“ dar. „Ich glaube, dass ich gerade beim Thema soziale Gerechtigkeit, Kinder in den Mittelpunkt zu stellen, aber auch bei der Frage des Erhalts unserer natürlichen Lebensgrundlagen, des Naturhaushalts, etwas beitragen kann und insofern grüne Kernthemen verbreite“, sagte die ehemalige Bundesministerin für Verbraucherschutz und Landwirtschaft am Sonntag im Deutschlandfunk.

Unterstützung bekommt Künast bei ihrer Bewerbung aus dem Berliner Landesverband. „Renate Künast ist definitiv eine geeignete Spitzenkandidatin“, sagte der Berliner Grünen-Landeschef Daniel Wesener der Bild am Sonntag. Künast war 2011 in Berlin als Kandidatin fürs Amt des Regierenden Bürgermeisters angetreten, konnte sich jedoch nicht gegen Amtsinhaber Klaus Wowereit (SPD) durchsetzen.

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