die anderen über gefährdete regierungschefs:
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Kommersant aus Moskau schreibt zu Usbekistan: Mit der Forderung an die USA, die Basis in Chanabad innerhalb von sechs Monaten zu räumen, verzichtet Karimow nicht nur auf hunderte Millionen Dollar Nutzungsgebühr. Mit seiner Unterschrift hat er auch seine letzte Chance vertan, an der Macht zu bleiben. Die Amerikaner werden jetzt alles unternehmen, um ihn zu stürzen und vor Gericht zu bringen. Karimows Zukunft sieht düster aus. Moskau wird ihm nicht helfen können, sondern wird im entscheidenden Moment die richtige Wahl zwischen Karimow und den USA treffen. Die Entscheidung wird auf keinen Fall zu Gunsten des usbekischen Präsidenten fallen.

Die Madrider ABC schreibt zu Brasilien: Eines der Dramen der lateinamerikanischen Politik ist die Korruption. Präsident Lula da Silva wollte in Brasilien ein Beispiel für den Kampf gegen die Bestechung geben. Ausgerechnet er ist nun selbst durch eine Korruptionsaffäre um seinen früheren Kabinettschef José Dirceu in Bedrängnis geraten. Dieser soll Abgeordnete bestochen haben, damit sie Vorhaben der Lula-Regierung im Parlament billigen. Wenn herauskommt, dass der Präsident davon wusste, wird die politische Lage Brasiliens gefährlich. Und dies in einer Zeit, in der populistische Bewegungen wie in Bolivien oder Venezuela in gefährlicher Weise Zulauf bekommen.