Opel gliedert aus

530 Mitarbeiter am Standort Bochum sollen in ein Joint-Venture wechseln. Betriebsrat will Jobgarantie

BOCHUM taz ■ 530 Mitarbeiter des Bochumer Opelwerks bekommen zu Beginn des nächsten Jahres einen neuen Arbeitgeber. Opel-Sprecher Ulrich Weber bestätigte der taz, dass die Ersatzteilfertigung in ein Joint-Venture mit einer Tochterfirma des US-amerikanischen Baumaschinenherstellers Caterpillar ausgelagert werden soll. Auch am Standort Rüsselsheim sollen 500 Beschäftigte in das Joint Venture wechseln. „Caterpillar ist ein guter Partner, der sich in diesem Geschäftsfeld auskennt“, sagte Weber.

Die Opel-Betriebsräte verhandeln derzeit mit der Geschäftsführung über die Modalitäten des Joint-Venture-Geschäfts. Die Arbeitnehmervertreter bestehen auf einer zehnjährigen Arbeitsplatzgarantie für die Beschäftigten sowie auf dem Verbleib der Ersatzteilfertigung an den Standorten Bochum und Rüsselsheim. Auch das bisher von Opel gezahlte Lohnniveau soll erhalten bleiben: „Wir wollen, dass die Betroffenen gleichbehandelt werden wie normale Opel-Mitarbeiter“, sagte der Bochumer Betriebsratsvorsitzende Rainer Einenkel der taz. Caterpillar hat sich noch nicht zu möglichen Sparplänen geäußert.

Die Ausgliederung der Ersatzteilfertigung ist Teil des so genannten Zukunftsvertrages, den die Bochumer Opelaner im Anschluss an den Streik des vergangenen Oktobers mit der Geschäftsführung ausgehandelt hatten. Die Arbeitnehmer hatten darin dem Abbau von rund 2.800 Stellen am Standort Bochum bis zum Jahr 2007 zugestimmt. Bislang haben nach Angaben des Betriebsrats 1.891 Mitarbeiter Auflösungsverträge unterschrieben. In den kommenden zwei Jahren müssen – die 530 von der Auslagerung betroffenen Beschäftigten nicht eingerechnet – noch etwa 900 Opelaner das Unternehmen verlassen.

KLAUS JANSEN