Angebot abgekupfert

Schon bei den Ausschreibungsangeboten für die Kölner Messe-Hallen soll es Unregelmäßigkeiten gegeben haben

KÖLN dpa/taz ■ Knapp einen Monat nach ersten Berichten über möglichen Klüngel bei Oppenheim-Esch-Projekten in Köln ist ein internes Papier aufgetaucht: Der WDR berichtete gestern, dass es nach diesem Papier der Koelnmesse Unregelmäßigkeiten bei der Sichtung der Ausschreibungsangebote gegeben haben könnte.

Die nun aufgetauchten neuen Details beziehen sich auf die Angebotsabgabe. Laut WDR hat sich das Angebot des Oppenheim-Esch-Fonds, das später auch realisiert wurde, an das eines Mitbewerbers angelehnt. In einer ersten Stellungnahme der Koelnmesse hieß es, bei der eingeblendeten Notiz handele es sich um ein echtes internes Papier der Koelnmesse. Ein Sprecher der Privatbank Sal. Oppenheim sagte für den Oppenheim-Esch- Fonds, „wir hatten und haben keinerlei Kenntnis von Angeboten von Mitbewerbern“. Der Sprecher der Bezirksregierung sagte zu den neuen Ungereimtheiten: „Die neuen Fragestellungen auch des jüngsten Berichts werden beleuchtet.“

Zudem prüft die Staatsanwaltschaft in Köln, ob ein Anfangsverdacht wegen möglicher Untreue und Korruption vorliegt. Ein Ermittlungsverfahren wurde bislang nicht eingeleitet. „Es handelt sich um sehr umfangreiche Prüfungen. Wir wollen auch das Ergebnis der Bezirksregierung abwarten“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Günther Feld.

Bei den Prüfungen der Behörden stehen bislang mehrere Fragen im Mittelpunkt. Dazu zählt die Entscheidung für den Oppenheim-Esch-Fonds als Investor, die mögliche Notwendigkeit einer europaweiten Ausschreibung sowie die Finanzierung des Großprojekts „neue Messehallen“. Auch die andere Projekte, beispielsweise der Bau der Kölnarena und des technischen Rathauses, werden geprüft.