Strikte Kontrollen in Schule und Kita

Corona-Fälle in Einrichtungen Brandenburgs. Berlin: Ab Montag dürfen Fünfjährige wieder in die Kita

Die Brandenburger Landesregierung will weitere Corona-Infektionen in Kindertagesstätten mit strikten Kontrollen verhindern. „Wir müssen sehen, dass wir (...) den größtmöglichen Schutz für die Kinder, für die Eltern und für die Beschäftigten bieten“, sagte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) am Mittwoch im Gesundheitsausschuss des Landtags in Potsdam. Nach dem Hygienekonzept dürften keine Kinder mit Krankheitssymptomen in Kitas kommen. Die Eltern müssten erklären, dass es in ihrem Haushalt keine Symptome für die Krankheit Covid-19 gebe. Einige Kita-Gruppen sollten außerdem wissenschaftlich begleitet werden. In Brandenburg traten bisher in mehreren Kitas Corona-Infektionen auf.

Eine Kita in Reckahn, einem Ortsteil von Kloster Lehnin im Kreis Potsdam-Mittelmark, wurde nach der Infektion einer Erzieherin geschlossen. Zwei Kinder und mindestens eine weitere Erwachsene seien ebenfalls positiv getestet worden, teilte die Gemeinde am Mittwoch mit. Die Kita schließe bis 29. Mai, dem Ende der Quarantäne. Zuletzt wurden dort noch vier Kinder von zwei Erzieherinnen betreut. Häusliche Quarantäne galt bereits für 4 von 7 Erzieherinnen und 8 von 18 Kindern. Vor einigen Wochen infizierte sich eine Erzieherin der Kita im Ortsteil Netzen. Für Kinder und Beschäftigte, die mit ihr direkten Kontakt hatten, galt dann Quarantäne. Außer der Erzieherin sei bisher niemand infiziert, erklärte die Gemeinde Kloster Lehnin.

Inzwischen ist etwas mehr als ein Drittel aller Kinder in Notbetreuung – der Anteil schwankt aber in den Kreisen von 27 bis 57 Prozent. Ab kommendem Montag öffnen die Kitas weiter: Alle Kinder sollen bis zu den Sommerferien Ende Juni zumindest vier Stunden an mindestens einem Tag in der Woche in die Kita gehen – vorrangig Kinder im letzten Kita-Jahr vor der Einschulung. Je nach Kapazität kann das Angebot ausgeweitet werden.

Das Bildungsministerium will Lehrkräfte an Schulen besser schützen und schließt verstärkte Tests auf den Erreger nicht generell aus. „Aus unserer Sicht ist eine mindestens anlassbezogene Testung beim Infektionsgeschehen etwas, worüber wir sehr gerne weiter nachdenken würden“, sagte Ministerin Britta Ernst (SPD) am Mittwoch im Bildungsausschuss. Es müsse weiter diskutiert werden, ob neben den Hygieneregeln die Abstandsregeln der zentrale Arbeitsschutz für die Lehrkräfte sei. „Auf jeden Fall erhöhen Tests das Gefühl der subjektiven Sicherheit“, sagte Ernst. Ob der Aufwand lohne, müsse mit dem Gesundheitsministerium erörtert werden.

Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie hat am Donnerstag angekündigt, die stufenweise Öffnung der Kitas weiter voranzutreiben. Ab Montag (25. Mai) können die fünfjährigen Kinder und ihre Geschwister wieder die Einrichtungen besuchen. Sie haben dann einen Anspruch auf eine eingeschränkte Betreuung, die im Schnitt einem Halbtagsplatz entspricht. Die Betreuungszeit kann flexibel aufgeteilt werden. Die Kindertagespflegestellen können ab Montag alle Kinder wieder aufnehmen, die vor der Corona-Schließzeit betreut wurden. (dpa/taz)