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: Al-Qaida: Geiseln tot

Sarkawi-Gruppe meldet im Internet Tötung der algerischen Diplomaten. Pentagon-Chef besucht Irak

BAGDAD ap/rtr ■ Die Terrorgruppe um Abu Mussab al-Sarkawi hat nach eigenen Angaben die beiden im Irak entführten algerischen Diplomaten ermordet. In einer Erklärung, die gestern im Internet veröffentlicht wurde, heißt es: „Eure Brüder vom militärischen Arm von al-Qaida im Zweistromland haben das Gottesurteil heute vollstreckt.“ Algeriens Geschäftsträger Ali Belarusi und Issedin Benkadi seien getötet worden, weil sie von einer „ungläubigen Regierung“ geschickt worden seien. Am Vortag wurde ein Video gezeigt, auf dem die beiden Männer mit verbundenen Augen zu sehen waren. Bisher hat die Sarkawi-Gruppe noch keine Geisel freigelassen.

Beim Blitzbesuch von US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld hat Iraks Ministerpräsident Ibrahim al-Dschafari einen zügigen Abzug der US-Truppen gefordert. Es sei an der Zeit, eine geordnete Übergabe der militärischen Kontrolle zu planen, sagte er auf einer gemeinsamen Pressekonferenz. Rumsfeld rief dabei die Iraker auf, die Verfassung bis zum 15. August fertig zu stellen. „Es ist Zeit für einen Kompromiss.“ Der US-Kommandeur General George Casey nannte nächstes Frühjahr und den Sommer als mögliche Termine für einen „ziemlich bedeutenden“ Abzug. Voraussetzung seien politische Fortschritte.

Beim Beschuss eines Busbahnhofs mit Mörsergranaten starben gestern in Bagdad mindestens zwei Menschen, 20 wurden nach Ärzteangaben verletzt. Bewaffnete beschossen zudem einen Wagen mit drei Mitarbeitern des Handelsministeriums und töteten einen Mann. An einer Wasseraufbereitungsanlage nördlich von Bagdad wurden sieben irakische Soldaten erschossen.