„Mit der Sache“ gebrochen?

Michael Fischer, Lebensgefährte der Olympiaruderin Nadja Drygalla, ist nach eigenen Angaben im Mai aus der NPD ausgetreten. David Petereit, stellvertretender Vorsitzender der NPD Mecklenburg-Vorpommerns, bestätigte die Aussage. Drygalla hatte Sonntag erklärt, sie sei überrascht über die Welle der öffentlichen Empörung, da ihr Freund doch schon im Mai „mit der ganzen Sache“ gebrochen habe.

Allerdings veröffentlichte Fischer noch am 16. Juni 2012 auf einer NPD-nahen Internetseite einen Artikel. Rechtsextremismusexperte Oliver Cruzcampo (Kampagne „Endstation Rechts“) bezweifelt Fischers Rückzug aus der Szene – der wiederum sprach von einem „schleichenden Prozess“ der Ablösung aus dem rechten Milieu.

Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) kritisierte indes den Umgang mit Drygalla. „Wo liegen eigentlich die Grenzen? Steht es uns als Öffentlichkeit wirklich zu, den Freundeskreis von Sportlerinnen und Sportlern zu screenen?“ Wenn Drygalla wie angestrebt einen Antrag auf Aufnahme in die Sportfördergruppe der Bundeswehr stellen würde, werde man diesen in Ruhe prüfen. (taz)