Deutschland fast ohne Gen-Äcker

UMWELT Aktivisten zerstören eines der letzen Felder mit Gen-Pflanzen

BERLIN taz | Gentechnikgegnern ist es gelungen, mindestens eines der drei in Deutschland verbliebenen Felder mit gentechnisch veränderten Pflanzen zu zerstören. Der Betreiber BASF räumte ein, dass in Sachsen-Anhalt ein Acker mit gentechnisch veränderten Kartoffeln verwüstet wurde. Nach Angaben der zuständigen Aufsichtsbehörde wurde das Feld bereits im Juli zerstört.

Der Zustand eines weiteren Feldes ist umstritten: Während Aktivisten vor Ort davon ausgehen, dass das Feld nicht genutzt wird, wurde laut der Behörde dort ausgesät. Der Betreiber des Feldes, der Gentechnikkonzern Monsanto, äußerte sich auf Anfrage nicht.

Kommerziellen Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen gibt es in Deutschland derzeit nicht. Auf den Feldern setzten die Unternehmen Monsanto und BASF versuchsweise eine Kartoffelsorte mit Pilzresistenz und eine Zuckerrübensorte mit Herbizidtoleranz frei. Aus anderen Bundesländern, in denen der Widerstand zu groß wurde, hatten sich die Unternehmen zurückgezogen.

Mit dem Abnehmen der Zahl solcher Felder ist das Thema Gentechnik in Deutschland jedoch noch lange nicht vom Tisch: Auf EU-Ebene laufen derzeit Zulassungsverfahren für mehrere gentechnisch veränderten Pflanzenarten. SVE

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