ORGANTRANSPLANTATIONEN
: Manipulationsverdacht auch in Regensburg

MÜNCHEN | Der Organspendeskandal hat weit größere Ausmaße als zunächst angenommen. Nach dem Universitätsklinikum Göttingen gerät auch die Uniklinik Regensburg immer mehr ins Visier der Fahnder. Dort sollen von 2004 bis 2006 in 23 Fällen die Krankendaten bei Lebertransplantationen manipuliert worden sein. Nach einer Strafanzeige des Klinikums ermittelt die Staatsanwaltschaft.

Hausinterne Überprüfungen hätten Hinweise auf Manipulationen bei Lebertransplantationen ergeben, sagte Oberstaatsanwalt Wolfhard Meindl gestern. Er schloss nicht aus, auch die Krankenakten in den betroffenen Fällen auszuwerten. Weitere Fälle seien nicht auszuschließen.

Der Skandal um die Zuteilung von Organspenden war ins Rollen gekommen, weil der als „Doktor O.“ bekannte Oberarzt zuerst in Regensburg und später im Göttinger Uniklinikum Krankenakten gefälscht haben soll. Dabei soll er die Krankheit auf dem Papier verschlimmert haben, damit den betreffenden Patienten schneller eine neue Leber implantiert wurde – obwohl andere Patienten sie vielleicht nötiger gehabt hätten. (dpa)