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Leipziger Buchmesse auf Ende Mai verschoben

Die Leipziger Buchmesse soll im kommenden Jahr wegen der Coronapandemie rund zwei Monate später stattfinden als üblich. Und zwar vom 27. bis 30. Mai 2021, wie die Leipziger Messe am Mittwoch mitteilte. Gewöhnlich wird das große Frühjahrstreffen der Buchbranche im März ausgerichtet. In diesem Jahr war die Leipziger Buchmesse wegen der Pandemie ausgefallen.

„Eine Leipziger Buchmesse im Mai gewährt uns mehr Flexibilität bei der Durchführung der Veranstaltung“, sagte Buchmesse-Direktor Oliver Zille. Durch die zusätzliche Nutzung des Außengeländes entstünden weitere Möglichkeiten für das begleitende Lesefest „Leipzig liest“. 2022 soll die Buchmesse demnach wieder im März stattfinden. Die Vorsteherin des Börsenvereins des deutschen Buchhandels, Karin Schmidt-Friderichs, sagte, sie könne die Entscheidung, die Messe zu verschieben, gut nachvollziehen. „Sie ist für die Branche eine Chance“, erklärte sie.

Gottesanbieterinnen: Die Hotlist der unabhängigen Verlage ist draußen

Es ist zum Glück wirklich so: Im deutschsprachigen Raum existiert eine vielfältige Szene literarisch ambitionierter und gesellschaftlich engagierter kleiner Verlage. Das zeigt sich auch immer wieder an der sogenannten Hotlist, die alljährlich zehn Bücher aus unabhängigen Verlagen auszeichnet und damit anhand besonders herausragender Bücher auf die Qualität und Vielfalt der Produktion dieser Verlage hinweist. Die diesjährige Liste ist in der Tat sehr interessant.

Im Einzelnen handelt es sind um folgende Bücher:

Shelagh Delaney: „A Taste Of Honey“, Erzählungen/Theaterstücke, AvivA Verlag

Young-ha Kim: „Aufzeichnungen eines Serienmörders“, Roman, Cass Verlag

Hamed Abboud: „In meinem Bart versteckte Geschichten“, Erzählungen, Edition Korrespondenzen

Marco Dorati: „Professorenmensa“, Erzählungen, Edition Monhardt

Helena Adler: „Die Infantin trägt den Scheitel links“, Roman, Jung und Jung

Michael Palin: „Erebus“, Erzählendes Sachbuch, Mareverlag

Desmond Morris: „Das Leben der Surrealisten“, Lebensbilder, Unionsverlag

Christoph Schneeberger: „Neon Pink & Blue“, Roman, Verlag die brotsuppe

Nora Gomringer: „Gottesanbieterin“, Lyrik, Voland & Quist

Christoph Höhtker: „Schlachthof und Ordnung“, Roman, weissbooks

Der Roman von Helena Adler steht auch auf der Longlist des Deutschen Buchpreises.

Sieben der Hotlist-Titel wurden durch eine unabhängige Jury, die übrigen drei durch ein Publikumsvoting bestimmt, für das über 3.000 Stimmen abgegeben wurden. Der Jury gehören 2020 an: die Schweizer Autorin und Literaturkritikerin Nora Zukker, die österreichische Buchhändlerin und Literaturkritikerin Gerlinde Tamerl, der Berliner Literaturkritiker Jörg Plath, der Kölner Buchhändler und Autor Christoph Danne sowie Ulrich Gutmair, Kulturredakteur der taz.

Die Verlage, deren Bücher auf die Hotlist 2020 gewählt wurden, haben jetzt die Chance auf die Verlagspreise der Hotlist. Am 6. Oktober 2020 werden sie bekannt gegeben. Der Hauptpreis, Preis der Hotlist betitelt, ist mit 5.000 Euro dotiert. Außerdem gibt es den sogenannten Dörlemann ZuSatz, er beinhaltet Satzarbeiten im Wert von 1.500 Euro bei Dörlemann Satz.