Aids-Medikamente noch zu teuer

WELT-AIDS-KONFERENZ In den USA wird ein Mittel zur Prävention gegen die Immunschwäche-Krankheit zugelassen, Aids-Fonds kündigt Reform an

WASHINGTON | Sechs Tage lang haben die rund 25.000 Teilnehmer der Welt-Aids-Konferenz in Washington über die Fortschritte und Rückschläge im Kampf gegen Aids diskutiert. Der milliardenschwere Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria soll in den kommenden fünf Jahren umfassend reformiert werden.

„Es wird viele Veränderungen geben“, erklärte Geschäftsführer Gabriel Jaramillo am Donnerstag. Die Organisation des Fonds sowie die Verwaltung und die strategische Investition des Geldes sollten verbessert werden. „Wir wollen diejenigen erreichen, die aufgrund von Kriegen oder anderen Barrieren schwer erreichbar sind.“

Noch immer leben weltweit mehr als 34 Millionen Menschen mit HIV, davon rund 23,5 Millionen in Afrika südlich der Sahara. 2011 infizierten sich 2,5 Millionen Menschen neu mit HIV – ein Fünftel weniger als noch 2001.

Mehr als 8 Millionen Menschen bekamen 2011 HIV-Medikamente, ein Fünftel mehr als noch im Jahr zuvor. In den USA ist kurz vor der Konferenz erstmals ein Medikament zur vorbeugenden Einnahme zum Schutz vor HIV zugelassen worden. Vor allem für Afrika empfehlen Hilfsorganisationen zudem die freiwillige Beschneidung bei Männern zur Verringerung des Ansteckungsrisikos. Wissenschaftler warnen, dass beide Methoden keinen vollständigen Schutz bieten und Kondome immer zusätzlich verwendet werden sollten. Hilfsorganisationen kritisieren, dass neu entwickelte Medikamente immer noch viel zu teuer sind.

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