CDU gewinnt in Schleswig-Holstein

LANDTAGSWAHL Die CDU verliert 9 Prozentpunkte, bleibt aber stärkste Kraft. Für Schwarz-Gelb würde es nur durch Überhangmandate reichen

KIEL/HAMBURG taz | Peter Harry Carstensen (CDU) bleibt aller Voraussicht nach Ministerpräsident in Schleswig-Holstein. Bei den Landtagswahlen erzielte die CDU nach der Hochrechnung der ARD 31,2 Prozent und bleibt damit stärkste Kraft. Ob es für das Wunschbündnis mit der FDP ausreicht, war am Abend noch unklar. Die Liberalen landeten der Hochrechnung nach bei 15,2 Prozent. Für Schwarz-Gelb würde es demnach nur durch Überhangmandate reichen.

Kommt es doch anders, müsste Carstensen sich einen dritten Partner suchen. So könnte es erstmals eine Jamaika-Koalition mit den Grünen geben, die 12,1 Prozent bekamen. Auch mit dem SSW, der Vertretung der dänischen und der friesischen Minderheit, der 4,1 Prozent erzielte, von der Fünfprozenthürde aber befreit ist, könnten CDU und FDP koalieren. Grüne und SSW zeigten sich in ersten Stellungnahmen offen für Gespräche.

Im Juli hatte die CDU das Bündnis mit der SPD aufgekündigt und Neuwahlen erzwungen. Eine Neuauflage der großen Koalition hatte Carstensen ausgeschlossen.

Die SPD landete bei 25,7 Prozent und verlor damit 13 Punkte gegenüber 2005. Auch die CDU büßte massiv Stimmen ein (minus 9 Prozentpunkte). Gewinner sind die kleinen Parteien: FDP und Grünen konnten ihren Stimmenanteil jeweils mehr als verdoppeln. Die Linkspartei zog mit 6,4 Prozent erstmals in den Kieler Landtag ein.

Die Wahlbeteiligung stieg nach ARD-Hochrechnung von 66,5 auf 74,5 Prozent. EST, MAC

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