Herumdümpeln bei 90 Prozent

S-BAHN Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg ist sauer: Die S-Bahn ist immer noch zu unpünktlich

Die Zuverlässigkeit der S-Bahn erreicht noch immer nicht die vertraglichen Zielwerte. Im Monat Juni waren 92,3 Prozent aller Züge „pünktlich“ – was schon bis zu vier Minuten Verspätung einschließt. Dies geht aus aktuellen Zahlen des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg hervor, die die Berliner Morgenpost veröffentlicht hat. Im Verkehrsvertrag der Länder ist ein Sollwert von 96 Prozent festgeschrieben.

Das ist natürlich nicht der Wert, den wir erreichen wollen“, sagte ein Bahnsprecher zu den Zahlen. Obwohl diese noch nicht optimal seien, bemühe sich die S-Bahn in Abstimmung mit dem VBB weiter, „das beste Ergebnis für den Kunden“ zu bekommen, versicherte er.

Der Verbundspartner VBB kritisierte die schlechte Werten der S-Bahn harsch. „Wir dümpeln immer noch bei etwa 90 Prozent herum, obwohl seit Wochen der Ferienfahrplan mit weniger Fahrten gilt“, monierte Geschäftsführer Hans-Werner Franz. Dies sei in keiner Weise akzeptabel. Zudem seien viele Probleme beim Betrieb der S-Bahn hausgemacht. „Der S-Bahn fehlen immer noch Züge und Fahrer“, betonte Franz. Allein bei den vertraglich geforderten Fahrzeugen seien im Juni nur 88 Prozent der Züge im Einsatz gewesen.

Baustellen und Kabeldiebe

Die Bahn wies die Pauschalkritik zurück. So hätte die S-Bahn im Juni verstärkt mit Störungen von außen zu kämpfen gehabt, erklärte der Sprecher. „Besonders der Kabeldiebstahl hat uns zu schaffen gemacht.“ Zudem gebe es zurzeit eine Reihe von Baustellen, die den Verkehr einschränkten. Auch seien die Fahrzeuge zum Teil stark reparaturanfällig und fielen oft aus.

„Wir sind natürlich nicht da, wo wir hinwollen“, so der Bahnsprecher. Gleichzeitig sehe er jedoch die Zuverlässigkeit im Aufwärtstrend. Es sei zu erwarten, dass sich die Zahlen im Juli weiter verbesserten. DAPD