Solarfirmen uneins über Sanktionen

ZÖLLE Viele Hersteller fürchten Handelskrieg

BERLIN dapd | Die von Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) ins Spiel gebrachte Antidumpingklage gegen China zur Unterstützung der darbenden deutschen Solarwirtschaft findet unter den heimischen Firmen ein gemischtes Echo. Während etwa der deutsche Marktführer Solarworld die Äußerungen Altmaiers am Freitag begrüßte, lehnte der Münchener Chemiekonzern Wacker es ab, China zu verklagen. „Wir halten das nicht für zielführend und nicht für hilfreich“, sagte Wacker-Sprecher Christof Bachmair. Es sei nicht sinnvoll, einen Handelskrieg mit China zu beginnen. Wacker ist einer der größten Hersteller von Polysilizium für die Fotovoltaik. Dagegen lobte der Bonner Solarworld-Konzern den Umweltminister. „Altmaier stärkt der europäischen Solarindustrie den Rücken“, sagte Firmensprecher Milan Nitzschke. Solarworld bereitet bereits seit Längerem eine Handelsbeschwerde gegen China bei der EU vor. „Wir erwarten, dass es in absehbarer Zeit zu einem Verfahren kommt“, sagte Nitzschke. Der Bundesverband Solarwirtschaft, der mehr als 800 Firmen vertritt, wollte sich nicht zu einem möglichen Vorgehen gegen China äußern, da sich unter seinen Mitgliedern Befürworter und Gegner eines Antidumpingverfahrens befänden.