Atomgespräche mit Iran gehen in Wien weiter

Die Gespräche zur Rettung des Iran-Atomabkommens und über eine mögliche Rückkehr der USA sollen am Dienstag in Wien in eine neue Runde gehen. Dies teilten der Iran und die EU am Freitag nach einer Videokonferenz der verbliebenen Vertragspartner Deutschland, Frankreich, Großbritannien, China, Russland und Iran mit. Nach Wien sollen auch US-Vertreter kommen. Doch sind höchstens indirekte Kontakte über ­Mittelsleute geplant. Der Auswärtige Dienst der EU wertete das Onlinetreffen am Freitag positiv. Die Teilnehmer hätten die Aussicht auf eine Rückkehr der USA in das Abkommen anerkannt und ihre ­Bereitschaft unterstrichen, dies positiv gemeinsam anzugehen, hieß es in einer Erklärung.

Das Atomabkommen von 2015 sollte den Iran vom Bau einer Atombombe abhalten. Im Gegenzug sollten diverse Wirtschaftssanktionen aufgehoben werden.

Für den Iran sei ein direktes Gespräch mit den USA derzeit nicht möglich, hieß es aus diplomatischen Kreisen. Teherans Haltung dazu sei sehr fest. Irans Vizeaußenminister Abbas Araghchi sagte der Agentur Isna aber zur Onlinekonferenz vom Freitag: „Die Verhandlungen wurden seriös und offen geführt.“

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump war im Mai 2018 aus dem Abkommen ausgestiegen und hatte neue Sanktionen über Iran verhängt. Als Reaktion darauf verstößt der Iran seit 2019 selbst Schritt für Schritt gegen Auflagen im Vertrag.

Trumps Nachfolger Joe Biden hat eine Rückkehr in den Vertrag in Aussicht gestellt, fordert aber zuerst von Iran die uneingeschränkte Einhaltung der Vorgaben. Teheran pocht seinerseits darauf, dass zunächst die Sanktionen aufgehoben werden. (dpa)