Verlust: 4,4 Milliarden Dollar

FEHLSPEKULATION US-Investmentbank JP Morgan macht bei Kreditderivaten ein riesiges Minus

BERLIN taz/rtr | Die US-Investmentbank JP Morgan hat beim Handel mit Kreditderivaten schwere Verluste eingefahren: Im zweiten Quartal waren es 4,4 Milliarden US-Dollar, wie die Bank am Freitag bekannt gab. Insgesamt betragen die Verluste bereits 5,8 Milliarden Dollar, wie die New York Times berichtet.

Allerdings sind noch nicht alle Kreditderivate abgewickelt, so dass noch weitere Milliardenverluste hinzukommen könnten. Diese Fehlspekulation hat auch politische Konsequenzen: Bisher hat JP-Morgan-Chef Jamie Dimon sehr erfolgreich gegen jede wirksame Form der Bankenregulierung opponiert. Doch die Megaverluste seiner Bank schmälern seinen Einfluss.

Trotz der Spekulationsverluste konnte JP Morgan einen Gewinn von knapp 5 Milliarden Dollar im zweiten Quartal verbuchen. Dahinter verbargen sich auch zwei Sondereffekte: So wurden 2,1 Milliarden an Rückstellungen aufgelöst, die als Risikovorsorge für faule Hypothekenkredite dienten. Weitere 755 Millionen Dollar wurden „verdient“, weil JP Morgan jetzt als riskanter gilt – und daher seine Schulden billiger zurückkaufen könnte. UH

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