Ängste statt Einkommen

Selbstständige Frauen trifft die Coronapandemie besonders

Selbstständige Frauen mussten während der Pandemie öfter Einkommensverluste hinnehmen als abhängig Beschäftigte, und sie mussten öfter Einbußen hinnehmen als selbständige Männer. Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung.

Rund ein Drittel der 4,3 Millionen Selbstständigen in Deutschland sind Frauen. Während sich unter den männlichen Selbstständigen bei knapp der Hälfte das Einkommen verringerte, waren es bei den weiblichen Selbstständigen etwa 63 Prozent. Zudem sind die Frauen auch psychisch stärker belastet: Angst- und Depressionssymptome sind bei ihnen während der Krise im Allgemeinen deutlich höher als zuvor, besonders betroffen aber sind diejenigen mit Einkommensverlusten.

„Die Pandemie trifft vor allem jene Wirtschaftszweige, die physische Nähe erfordern und bei denen deshalb die Kontaktbeschränkungen einschneidender sind“, sagte einer der Studienautoren. Man riskiere, dass sich vor allem Frauen von der Selbstständigkeit abwendeten, wenn sie von einem systemischen Schock wie diesem finanziell und psychisch so viel stärker betroffen seien und sich zugleich durch politische Maßnahmen zu wenig unterstützt fühlten. Die Autoren fordern Hilfe für Selbstständige, die bei großen Umsatzverlusten eine verbindliche und verlässliche finanzielle Unterstützung gewährt. Patricia Hecht