Jetzt lässt der Senat bald die
Masken fallen

Fast täglich geht's ein bisschen mehr zurück zum ganz normalen Leben: Der sommerliche Osterwiesen-Ersatz und eine Breminale mit Hygienekonzept sollen stattfinden dürfen

Ab kommenden Montag, 14. Juni, ist der Mund-Nasen-Schutz im Freien Geschichte. Die Aussetzung der Maskenpflicht, die seit Oktober in weiten Teilen der Bremer Innenstadt, im Viertel, auf dem Bahnhofsvorplatz und in der Fußgängerzone Vegesack gilt, hat der Senat am Dienstag beschlossen. Grund dafür ist die „deutlich gesunkene Inzidenz“, sagte Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke).

Die Zahl der Infektionen pro 100.000 Ein­woh­ne­r*in­nen binnen einer Woche liegt in der Stadt Bremen derzeit bei 21,6, in Bremerhaven bei 14,1. Bremerhaven hatte die Maskenpflicht unter freiem Himmel bereits Ende Mai aufgehoben, als die Bundes-Notbremse wegfiel.

Im Land Bremen sind inzwischen mehr als 50 Prozent der Menschen erstgeimpft. So weit ist kein anderes Bundesland. Ein Viertel der Ein­woh­ne­r*in­nen hat nach Angaben des Gesundheitsressorts sogar schon zwei Impfungen erhalten.

Der Senat hat am Dienstag zudem weitere Finanzhilfen beschlossen: Sportvereine können ab jetzt bis zu 50.000 Euro für coronabedingte Einnahmeausfälle oder Mehrkosten, beispielsweise für Hygienekonzepte, für das vergangene Jahr beantragen. Frist für die Anträge ist der 31. Oktober. Auch Studis dürfen sich freuen: In Härtefällen übernimmt der Senat die 135 Euro Verwaltungskosten, die pro Semester anfallen. Stu­di­en­an­fän­ge­r*in­nen können für das kommende Wintersemester außerdem einmalig 800 Euro erhalten, wenn sie aus einkommensschwachen Familien kommen.

Auch die Hochschulen selbst bekommen knapp 1,5 Millionen Euro aus dem Bremen-Fonds. Damit soll der Ausfall der Langzeitstudiengebühren kompensiert werden, die der Senat vergangenes Jahr ausgesetzt hatte.

Großveranstaltungen sind möglich

Heute treffen sich die Re­gie­rungs­che­f*in­nen von Bund und Ländern, um weiter über den Umgang mit der Pandemie zu sprechen. Im Vorfeld forderte Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) am Mittwochmorgen im Deutschlandfunk bundeseinheitliche Regeln für Großveranstaltungen: Diese seien sinnvoll, weil Veranstaltungen durch den Reiseverkehr überregionale Auswirkungen hätten. „Es ist schwierig, wenn in einem Land eine Veranstaltung mit 80.000 Leuten zulässig wäre. Und in einem anderen Land liegt die Obergrenze bei 1.000 zur Veranstaltung draußen. Das sind Diskrepanzen, die nicht sinnvoll sind.“ Die Landesregierung wird sich selbst kommenden Dienstag mit weiteren Lockerungen im Veranstaltungsbereich – drinnen und draußen – befassen.

Dann soll auch eine Ausnahmeregelung für die Sommerwiese beschlossen werden: Die Ersatzkirmes für die Osterwiese wird vom 23. Juli bis zum 8. August stattfinden, teilte das Wirtschaftsressort mit. Auf der Bürgerweide zugelassen werden 135 Schau­stel­le­r*in­nen und 6.000 Be­su­che­r*in­nen gleichzeitig. Zähltickets müssen vorher – kostenfrei – online gebucht werden. Voraussetzung ist weiterhin eine niedrige Inzidenz

Auch die Breminale soll stattfinden dürfen. Allerdings nicht am Osterdeich, sondern dezentral in der Stadt verteilt. Das vorläufige Konzept stellten die Ver­an­stal­te­r*in­nen am Montag im Beirat Woltmershausen vor, wie der Weser Kurier berichtete. (taz/dpa)