Rebellen vor Goma

KONGO M23-Aufständische marschieren auf die Millionenstadt zu. Regierung in Bedrängnis

BERLIN taz | Die von Tutsi-Generälen geführte Rebellenarmee M23 (Bewegung des 23. März) im Osten der Demokratischen Republik Kongo nähert sich nach eigenen Angaben der Millionenstadt Goma. Damit steht der seit April andauernde Konflikt zwischen der Regierung von Kongos Präsident Joseph Kabila und meuternden ostkongolesischen Generälen seiner eigenen Armee vor der Entscheidung. Am Wochenende waren loyale Truppen kampflos aus vielen Ortschaften geflohen. Sollte auch Goma fallen, würde Kabila die Kontrolle über Ostkongo verlieren, ein Zerfall des Landes wäre nicht mehr auszuschließen.

In Goma kam es zu Übergriffen gegen Tutsi. Jugendliche errichteten Straßensperren und führten Personenkontrollen durch. „Wer verdächtigt wurde, Ruander zu sein, wurde gelyncht“, berichtete eine lokale Organisation.

taz-Korrespondentin Simone Schlindwein erlebte als Augenzeugin die kampflose Einnahme der Distrikthauptstadt Rutshuru durch die Rebellen. D.J.

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